Jena: Susann Utes hört auf

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Jena: Susann Utes hört auf

Nach elf Jahren in Jena ist Schluss: FF-USV-Spielführerin Susann Utes beendet im Sommer mit nur 28 Jahren ihre aktive Laufbahn.

Zehn Jahre Bundesliga, ein Jahr zweite Liga, DFB-Pokalfinale 2010, Mannschaftskapitänin, Abstieg 2018, Aufstieg 2019 – 194 Ligaspiele (21 Tore) und 18 DFB-Pokalspiele (1 Tor) für den FF USV – eine Größe des Jenaer Frauenfußballs verlässt die Bühne: nach elf Jahren im Verein beendet Susann Utes in diesem Sommer ihre aktive Laufbahn.

Schon im ersten Jahr bildete sie eine Stütze des Bundesligateams, absolvierte 18 Ligaspiele und erlebte wenig später eines der Highlights ihrer Karriere: das DFB-Pokalfinale 2010 vor über 26 000 Zuschauern im Kölner RheinEnergieStadion gegen den FCR 2001 Duisburg, in dem Jena mit 0:1 unterlag.

Den schwierigsten Moment ihrer aktiven Laufbahn bildete zweifellos die Spielzeit 2015/2016: in der ersten Runde des DFB-Pokals dem SV Henstedt-Ulzburg verletzte sich Utes schon nach wenigen Minuten schwer, fiel nahezu die gesamte Saison aus. „Das war eine sehr belastende Situation für mich. Ich wusste fast ein Jahr lang nicht, ob ich überhaupt noch weiterspielen kann.“ Erst am letzten Spieltag feierte sie beim 1:0-Erfolg über den SC Sand unter dem Jubel der Jenaer Fans ihr Debüt nach Einwechslung.

Doch sie ist dadurch weiter gereift, wurde zur Mannschaftskapitänin gewählt und führte den FF USV Jena zwei weitere Spielzeiten im Fußball-Oberhaus auf dem Feld. Dabei dirigierte sie ihre Mitspielerinnen auf dem Platz und war auch vor dem Tor gefährlich – trotz ihrer 1,58 Meter Körpergröße zumeist per Kopf. Trotzdem spürte sie, dass der Spitzensport an ihr nagte. Ihre intensive Spielweise, viele risikoreiche Zweikämpfe, immer alles geben bis zum Abpfiff, die kleinen Wehwehchen verfolgten sie auch im Alltag.

Doch dann kam der Jenaer Abstieg nach zehn Jahren Bundesligazugehörigkeit im Jahr 2018. „Ich hatte schon vorher immer wieder mit dem Gedanken des Aufhörens gespielt“, so Utes, „doch nach dem Abstieg konnte und wollte ich nicht gehen. Das hätte ich nicht verkraftet.“

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