Disney und UEFA wollen Mädchenfußball fördern
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Disney und UEFA wollen Mädchenfußball fördern

Mehr Mädchen sollen Fußball spielen – das wünscht sich zumindest der europäische Fußballverband UEFA. Mit dem Entertainment-Riesen Disney wurde nun ein spannender Partner gefunden.

Die UEFA will die Zahl der Fußball spielenden Frauen und Mädchen in Europa bis 2024 auf 2,5 Millionen verdoppeln. Das ist der Plan: Vor allem junge Mädchen im Alter von etwa fünf bis acht Jahren sollen für den Sport begeistert werden, und zwar über die Erzählmittel eines typischen Disney-Films.

„Playmakers“ heißt das gemeinsame Projekt von UEFA und dem Disney-Konzern. In Schulen sollen die Mädchen eine Disney-Geschichte nachspielen und dabei auch Fußball spielen. Wer bei Disney zuerst an Arielle und Elsa denkt, liegt aber falsch: Das Projekt wird durch die ehemalige Nationalspielerin Nadine Keßler betreut. Sie betont, dass man nicht auf klischeehafte Disney-Prinzessinnen zurückgreifen wolle.

Im Rahmen des innovativen Programms „Playmakers“ sollen Mädchen anhand von Geschichten mit beliebten Disney-Figuren den Spaß an regelmäßiger körperlicher Betätigung und am Fußball entdecken. Foto: UEFA / getty images

Die Geschichte orientiert sich eher am Animationsfilm „The Incredibles 2“, in dem etwa der Vater zuhause bleibt, damit die Mutter ihre Karriere als Superheldin voran bringen kann.

Die Mädchen sollen bestimmte Rollen spielen und die Szenen des Films durch Bewegung, Teamarbeit und Fantasie zum Leben zu erwecken, wie es von Seiten der UEFA heißt. Nadine Keßler, Leiterin der UEFA-Abteilung für Frauenfußball erklärt: „Wenn man den Fußball durch die Kraft des Erzählens und Spielens lehren will, muss man das mit den besten Geschichten und Charakteren der Welt tun.“

Das Projekt richtet sich an Mädchen, die bisher noch keinen Bezug zu Fußball oder Sport im Allgemeinen haben, sagt die Sportjournalistin Ellen Hanisch vom Podcast „Frauen reden über Fußball“.

Die Ausrichtung auf Mädchen, und nicht etwa an Jungs und Mädchen gleichermaßen, hat Gründe. „In dem Alter geht es oft darum, dass Eltern das Kind eben nicht zum Fußball schicken, weil es ein Mädchen ist“, sagt Ellen Hanisch. „In unserer Gesellschaft ist es leider noch so, dass Fußball mit Männern und Jungs assoziiert wird.“

Sieben Nationalverbände (Schottland, Norwegen, Belgien, Polen, Österreich, Rumänien und Serbien) werden nach UEFA-Angaben „Playmakers“ in Schulen und Vereinen einführen, um 5-8-jährige Mädchen zu erreichen, die derzeit nicht Fußball spielen.

Quellen: UEFA, DPA, Deutschlandfunk

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