DFB
Stellungnahme des DFB-Präsidenten Fritz Keller zur aktuellen Situation
DFB-Präsident Fritz Keller nimmt Stellung zur aktuellen Situation und den Auswirkungen der Corona-Krise auf den Fußball.
Wir alle haben eine solche Situation noch nicht erlebt. Der Fußball tritt in diesen Tagen einen großen Schritt zur Seite. Er ist und bleibt die schönste Nebensache der Welt, aber eben eine Nebensache, wenn es um die Gesundheit geht. Das erfahren wir gerade nachhaltig. Wir haben unseren Landesverbänden deshalb empfohlen, den gesamten Spielbetrieb im Amateurbereich zunächst ruhen zu lassen.
In den Bundesliga-Stadien wird teilweise noch an diesem Wochenende vor leeren Rängen gespielt. Die ersten “Geisterspiele” haben einmal mehr bestätigt, dass dem Fußball die Seele fehlt, wenn keine Zuschauer mehr zugelassen sind.
Aktuell sollen auch unsere anstehenden Länderspiele vor leeren Rängen stattfinden. Dieses Szenario, ausgerechnet gegen große Fußballnationen wie Spanien und Italien, kann ich mir gar nicht vorstellen. Ich gehe davon aus, dass die Spiele auf Basis der heutigen Faktenlage nicht stattfinden können. Die UEFA arbeitet mit Hochdruck daran, europaweit für alle Nationalverbände die beste Entscheidung für die Länderspiele und die Europameisterschaft im Sommer zu finden. Dieser Entscheidung werden wir uns selbstverständlich anschließen. Auch hier muss es einen gemeinsamen Weg geben, im Bewusstsein, dass sich diese dynamische Lage minütlich ändern kann.
So dramatisch die Situation sich auch darstellt, so groß ist die Chance, jetzt die verbindende Kraft des Fußballs zu nutzen und unserer Verantwortung bei der Bewältigung dieser großen gesellschaftlichen Aufgabe nachzukommen. Wir werden diese Ausnahmesituation auch nutzen, um das Verhältnis zwischen Fans, Verbänden und Vereinen zu reflektieren, uns dabei selbstkritisch hinterfragen und den weiteren Dialog vorbereiten. Denn wir alle, denen viel am Fußball liegt, müssen gerade angesichts der aktuellen Herausforderungen zusammenstehen. Deshalb richten wir bereits jetzt den Blick nach vorne und beschäftigen uns damit, wie der Spielbetrieb aussieht, wenn wir die Krise – hoffentlich so schnell wie möglich – gemeinsam bewältigt haben. Sobald der Fußball auf die Plätze zurückkehrt, werden wir dieses Spiel und alles, was es mit sich bringt, vielleicht noch ein Stück mehr zu schätzen wissen. Alle zusammen.