DFB
Torfrau Ann-Katrin Berger bekommt Länderspieleinsatz
Die Position der Torhüterin ist ein Luxusproblem beim DFB. Im Frauen-Länderspiel gegen Norwegen kommt Ann-Katrin Berger zu ihrem zweiten DFB-Einsatz.
Für Ann-Katrin Berger schließt sich ein Kreis. Am 27. Oktober vergangenen Jahres sollte die Torfrau eigentlich zu ihrem ersten Länderspieleinsatz in der Frauenfußball-Nationalmannschaft kommen. Gegen England. In Wiesbaden. Corona verhinderte es. England, wo Berger beim FC Chelsea angestellt ist, kam wegen der Pandemie nicht nach Deutschland, die Partie fiel aus. Am 1. Dezember durfte Berger in Dublin gegen Irland erstmals ran. Und nun am Dienstag gegen Norwegen (16.00 Uhr/ZDF) zum zweiten Mal. In Wiesbaden.
«Ann-Katrin ist beim FC Chelsea gesetzt und man hat in den beiden Champions-League-Spielen gegen Wolfsburg ihre Klasse gesehen, als sie die Wolfsburgerinnen zur Verzweiflung gebracht hat. Sie hat eine große Präsenz und Ausstrahlung. Sie wird gegen Norwegen ihre Fähigkeiten als Typ, als Persönlichkeit und als mentale Stütze einbringen. Da steht eine im Tor, die weiß, was sie will und weiß, was sie kann», lobte Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg die mittlerweile 30-Jährige.
In Deutschland schwebt die gebürtige Göttingerin etwas unter dem Radar. Von 2011 bis 2014 spielte sie bei Turbine Potsdam, wurde mit den Brandenburgerinnen 2012 deutscher Meister. Dann zog es sie ins Ausland. Über die Stationen Paris Saint-Germain und Birmingham City LFC landete sie 2019 schließlich beim FC Chelsea. Doch erst die Schwangerschaft ihrer deutschen Nationalmannschaftskollegin Almuth Schult und der damit einhergehende Wechsel von «Blue’s»-Torhüterin Hedwig Lindahl zum VfL machten sie auch bei Chelsea zur Stammkeeperin.
Ihre Rolle als eine der Ersatztorhüterinnen der DFB-Auswahl hinter der derzeit als Nummer eins gesetzten Merle Frohms versieht Berger ohne großes Murren. Vielmehr sucht sie durch Leistung die Aufmerksamkeit der Bundestrainerin und kämpft um jeden Einsatz. Das Kämpfen hat sie gelernt: Als bei ihr 2017 ein Schilddrüsenkarzinom diagnostiziert wurde, gab sie nicht einfach auf. Schon drei Monate nach Operation und Radiojodtherapie stand sie wieder zwischen den Pfosten.
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