Stell Dir vor es ist Olympia und keiner geht hin
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Olympia

Stell Dir vor es ist Olympia und keiner geht hin

Nur wenige Zuschauer verirren sich in Frankreichs Stadien, um olympischen Frauenfußball zu schauen.

Vor wenigen Tagen sahen wir zwischen Australien und Sambia das verrückteste Frauenfußball-Spiel der jüngeren Vergangenheit. Mutig aufspielende, torgefährliche Afrikanerinnen um Superstar Barbra Banda auf der einen; aufopferungsvoll kämpfende Australierinnen auf der anderen Seite. Am Ende stand ein sensationeller 6:5-Sieg in einem Spiel, das kaum jemand live im Stadion verfolgte.

Die Zuschauerzahlen beim olympischen Frauenfußballturnier sind schon fast ein Skandal. Berichten des New Yorker Verlags News Corp. zufolge verkauften die Offiziellen nur 110 Eintrittskarten für das Spiel. Die TV-Aufnahmen aus dem Stadion belegten den Leerstand.

Die schockierenden Zuschauerszenen sind weit entfernt von dem, was die Matildas in ihrem Heimatland gewohnt sind, wo selbst Freundschaftsspiele der Fußballerinnen ausverkauft sind. Die Spiele von Australiens Kickerinnen sind nach ihrer Heim-WM im letzten Jahr und ihrem historischen Vorstoß ins Halbfinale so begehrt wie nie zuvor.

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Im Vergleich dazu war die Atmosphäre in Frankreich fast schon grotesk. Reporter vor Ort in Nizza enthüllten, dass es kaum Anzeichen dafür gibt, dass die Stadt bei den Pariser Spielen sechs olympische Fußballspiele ausrichten wird. Sogar beim ersten Spiel der Matildas gegen Deutschland strömten nur etwa ein paar Tausend Zuschauer auf die Tribünen, um beide Mannschaften in Marseille anzufeuern.

Doch das Spiel ist kein Einzelfall. Auch das dritte Gruppenspiel der DFB-Frauen gegen Sambia fand vor fast leeren Rängen statt. Insgesamt hätte man alle Spiele getrost auch auf einem Kreisliga-Sportplatz austragen können. Doch warum ist ein solches Sport-Großereignis derart miserabel besucht?

Die Eintrittspreise für die olympischen Fußballspiele schwanken je nach Spielort und Stadt zwischen 40 und 120 Euro. Das Fußballspiel der Männer zwischen Gastgeber Frankreich und den USA in Marseille zog am ersten Tag des Wettbewerbs immerhin fast 60.000 Fans an.

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