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Frauen-Bundesliga

Hinrunden-Fazit: Mehr Drama in allen Bereichen

Engere Spiele, größere Stadien und ein paar kleine Fußball-Wunder: So lief die Frauenfußball-Bundesliga-Hinrunde.

Die Hinrunde wird zwar offiziell erst mit dem 11. Spieltag Ende Januar beendet, dennoch gab die bisherige Saison schon ausreichend Aufschluss darauf, wohin die Reise der Frauenfußball-Bundesliga gehen soll. Das sind unsere vier Erkenntnisse zur Winterpause.

1. Die Liga rückt enger zusammen

Als sich die Franken aus Nürnberg kurz vor Weihnachten dem Meister aus München ein 1:1 abtrotzten, freuten sich die Fans des VfL Wolfsburg sicher schon insgeheim über die Rückeroberung der Tabellenführung. Der dafür benötigte Sieg gegen Werder Bremen gelang zwar (1:0), doch es war ein hartes Stück Arbeit und der Dreier zudem überaus glücklich. Insgesamt sind die Spiele enger und spannender geworden – und die eine oder andere Überraschung war auch dabei.

Kaum einer hätte der SGS Essen einen derartigen Lauf zugetraut und dass ein Aufsteiger einen Punkt gegen den Meister holt ist schon ein kleines Fußballwunder. Diese ausgeglichene Liga macht Lust auf mehr.

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2. Die Überraschungsmannschaft der Liga

Dass kein sogenannter “Lizenzverein” die große Überraschung dieser Hinrunde ist, das hatten wohl auch die wenigsten auf dem Zettel. Nicht Leipzig, nicht Hoffenheim, nicht Bremen oder Nürnberg sondern die von vielen längst abgeschriebene SGS Essen erlebte eine Hammer-Hinrunde – und das im 20. Erstligajahr!

Mit 17 Punkten aus 10 Ligaspielen schnitten die Essenerinnen fast so gut ab, wie in ihrem bisher stärksten Erstliga-Jahr 2018/19, als man einen Punkt mehr holte und am Ende Vierter wurde.

3. Weiter in großen Stadien

Die Fans haben die Experimente ihrer Vereine, auch die Fußballerinnen in den großen Männer-Stadien vor größerer Kulisse spielen zu lassen, angenommen. Die Frauen-Bundesliga hat bereits in der vergangenen Saison vom EM-Hype profitiert und einen Boom erlebt: Mehr als dreimal so viele Zuschauerinnen und Zuschauer kamen 2022/23 in die Stadien.

Am vierten Spieltag der aktuellen Saison wurde ein weiterer Rekord geknackt: 53.609 Menschen und damit mehr als je zuvor waren bei den insgesamt sechs Partien in den Arenen der Liga. Zwar wurde die Bestmarke von 38.365 Zuschauern (Köln gegen Frankfurt im April) für eine einzelne Partie nicht überboten, dafür gab es erstmals gleich drei Begegnungen an einem Spieltag mit fünfstelligen Zuschauerzahlen – dank der Spiele in der Red Bull Arena (Leipzig), der Allianz Arena (München) und im wohninvest Weserstadion (Bremen).

4. Viele neue Stars haben zu knabbern

Der Doppel-Meister Bayern München hat auch im Sommer 2023 ordentlich aufgerüstet und mit Pernille Harder bei den Frauen und Harry Kane bei den Männern auch zwei Top-Transfers für die Offensive getätigt. Während Kane aber wie erwartet abliefert, hatte Harder ordentlich zu knabbern und fiel lange verletzungsbedingt aus. Nun gut, Kane ist Mittelstürmer und Harder agiert eher hinter den Spitzen – ein Tor-Vergleich wäre also ohnehin nicht fair – dennoch standen auch viele weitere große Transfers der Frauen-Bundesliga unter keinem guten Stern.

VfL-Verteidigerin Nuria Rábano kam bislang eher von der Bank, Bremens WM-Torfrau Catalina Pérez fiel verletzt aus, Bayerns Abwehr-Ass Magdalena Eriksson erlitt zum Jahresendspurt einen Mittelfußbruch und Leipzigs Angreiferin Katja Wienerroither machte aufgrund einer Fußverletzung kein einziges Spiel.

Wir wünschen all den verletzten Spielerinnen eine baldige Genesung und freuen uns gemeinsam mit ihnen auf eine noch ereignisreichere Rückrunde. Auf jeden Fall hat diese bisherige Frauenfußball-Spielzeit einige Anhänger dazugewonnen.

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