Frauenfußball-WM
Brasilien – Warum die WM in Frankreich eine große Chance ist
WM-Dritter 1999, Vizeweltmeister 2007 – die großen Zeiten der Seleção scheinen längst vorbei. Dennoch ist die WM in Frankreich für Brasilien wichtiger denn je.
Die brasilianischen Fans sehen die WM in Frankreich mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Natürlich ist die Weltmeisterschaft das große Highlight im Frauenfußball-Kalender und bietet Fußball auf allerhöchstem Niveau. Auf der anderen Seite sehen wir möglicherweise zum letzten Mal diese legendäre Fußballerinnengeneration um Marta, Cristiane und Rekordspielerin Formiga. Beim Debüt der Mannschaft gegen Jamaika war Cristiane mit 34 Jahren die älteste Spielerin, die einen Hattrick erzielte, während Formiga mit 41 Jahren die älteste Spielerin war, die an einer Frauen-WM teilnahm.
Aber während diese Legenden in den Schatten ihrer Karriere treten, hat Brasilien auch eine glänzende Zukunft vor sich. Die U20-Frauen sind aktuell Südamerikameisterinnen und auf der ganzen Welt sind die Chancen für Mädchen und Frauen, Spitzenfußball zu spielen, besser als je zuvor. „Das öffentliche Interesse an der WM ist extrem gestiegen. Diese Chance muss nun auch Brasilien nutzen“, sagt die ehemalige Nationalspielerin Aline Pellegrino, die 2003 und 2007 als brasilianische Kapitänin auf dem Platz stand.
Südamerikanische Mädchen und Frauen können auf eine lange Fußballgeschichte zurückblicken. Für viele, insbesondere in Brasilien, bleibt dies jedoch eine verborgene Geschichte. Von 1941 bis in die 1980er Jahre war es Frauen in Brasilien verboten, Fußball zu spielen. Es sei eine dramatische Zunahme der Popularität des Frauenfußballs gewesen, die den Verbot einst ausgelöst hatte. Heute erlebt der Frauenfußball weltweit erneut einen Boom – eine Erfolgswelle, die langsam auch in Brasilien anzukommen scheint.
Foto: CBF