Gesundheit

Tabuthema Fußpilz: So werden Sie ihn los

Wer Fußpilz entdeckt, sollte schnell reagieren. Dann lässt sich die Infektion meistens auch ohne Arztbesuch behandeln.

In den Katakomben der Leverkusener BayArena fand die Canesten® Pressekonferenz „Volltreffer gegen Fußpilz“ statt, zu der der Konzern eingeladen hat. Neben den Experten Prof. Dr. Hans-Jürgen Tietz (mycoclinic Berlin), Dr. med. Stefanie Meyer (Kooperationsärztin der Leverkusener Bundesliga-Frauen) und Dr. Norbert-Heinz Becker (Bayer Vital) geben auch Bayers Physiotherapeutin Jacqueline Ciompala sowie Anna Klink, die Nummer Eins des Klubs, Einblicke in den Umgang mit Krankheiten und Verletzungen.

Bevor sich sachlich dem Thema Fußpilz zugewandt wurde, richtete sich ein erster Blick auf die emotionale Lage der Spielerin, die sich mit ihrem Team am letzten Spieltag den Klassenerhalt sicherte und auch in der kommenden Spielzeit in der Bundesliga antreten wird. „Ich habe schon geschlafen zwischendurch, aber es ist noch ein bisschen weit weg. Wir haben selber nicht mehr damit gerechnet, aber jetzt fühlt es sich gut an“, lächelte Anna Klink. „Wir wollen natürlich nicht noch so eine Saison spielen, sondern am besten nichts mit dem Abstieg zu tun haben“, pflichtet Jacqueline Ciompala ihr bei, als es um eine Einschätzung für die kommende Spielzeit geht. „Wir hatten mit zu vielen Verletzungen zu kämpfen und müssen uns in einzelnen Bereichen verbessern, um nicht noch einmal gegen den Abstieg zu spielen. Auch auf die Füße achten wir sehr und versuchen individuell zu agieren. Die Fußstabilität steht auf den Plänen ganz weit oben und wir achten stark darauf, wie die Füße aussehen, ob es Druckstellen oder dicke Knöchel gibt“, so die Physiotherapeutin.

Fußpilz, ein Thema über das sich ein Profisportler ebenso ungerne unterhält wie der Breitensportler. „Ein ganz berühmtes Beispiel ist der ehemalige Herthaner Bundesligaspieler Alex Alves“, beginnt Prof. Dr. Hans-Jürgen Tietz und fügt an: „Er hatte eine Pilzerkrankung, die einen monatelangen Ausfall nach sich zog. Bei Nichtbehandlung kann sich der Pilz bis zum Kopf ausbreiten, es kann bis hin zur Blutvergiftung kommen – diesen Fall hatten wir auch schon bei einem Freizeitfußballer.“ Dr. Norbert-Heinz Becker pflichtet seinem Kollegen bei „das Thema wird oft bagatellisiert, es juckt ein wenig, aber deshalb gehen die meisten Menschen nicht zum Arzt, um sich behandeln zu lassen.“ Präventiv gegen eine Erkrankung helfe es schon, im Sommer des Öfteren offene Schuhe zu tragen. Dr. med. Stefanie Meyer bringt es auf den Punkt: „Im Profisport ist es unweigerlich so, dass man sich einen Pilz einfängt, irgendeiner hat ihn immer. Klar, wie soll man mit Gefühl Fußball spielen, wenn einem der Fuß juckt?“, stellt sie fragend in den Raum. Im Falle einer Infektion, soll die Behandlung ihrer Meinung nach mindestens zwei bis drei Wochen andauern. Wird die Infektion nicht behandelt, so kann aus Fuß-, sehr schnell Nagelpilz werden und die damit verbundene Heilungsprozedur setzt Sportler lange außer Gefecht. „Das ist relevant für ein Mannschaftsgefüge und den Erfolg“, berichtet Meyer.

„Wenn eine meiner Mannschaftskolleginnen an einer Pilzerkrankung leidet, ist das kein Geheimnis innerhalb des Teams“, so Anna Klink. Ihrer Einschätzung nach, gehen Frauen ohnehin offener mit dem Thema Hygiene um, als die männlichen Kollegen. Dementsprechend schnell finden sie den Weg zur Mannschaftsärztin Dr. med. Stefanie Meyer. Der Fuß hat für die Profisportlerin eine wichtige Bedeutung, weshalb sie und ihre Teamkolleginnen auch immer wieder entsprechende Übungen praktizieren, „um unsere Wahrnehmung zu schärfen. Das gilt vor allem auch für das Spielen auf anderen Plätzen. Wenn meine Füße nicht in Ordnung sind, kann ich meine Leistung nicht hundertprozentig abrufen.“

Einer Statistik zufolge sollen im Profisport rund 40 Prozent an Fußpilz, 60 Prozent sogar an Nagelpilz leiden, so Prof. Tietz und fügt an, dass „der Fuß als Sportgerät verwendet wird. Nicht nur im Fußball, auch Handballer haben damit zu kämpfen. Pilze sind selbst sehr langsam und je schneller ein Nagel wächst, desto schlechter sind die Karten, den Nagel vom Pilz zu befreien. Diabetiker und ältere Menschen zählen nach wie vor zu der größten Risikogruppe, aber besonders Kinder treiben viel Sport. Diese starke Ausprägung bei Kindern ist praktisch eine neue Krankheit, die es früher nicht gab. Ansteckungsgefahren lauern aber nicht nur in Kabinen, sondern beispielsweise auch in Teppichböden von Hotelzimmern.“

Dr. Norbert-Heinz Becker präsentierte das neue Produkt Canesten® EXTRA mit CanesTouch® Applikator. Dieses ermögliche eine besonders präzise und hygienische Behandlung von Fußpilzerkrankungen. Eine effektive Breitwandwirkung zur Bekämpfung aller relevanten Erreger verspricht der Wirkstoff Bifonazol. „Da viele Patienten Berührungsängste, gar Ekel vor dem eigenen Körper haben und den direkten Hautkontakt beim Auftragen vermeiden wollen, verwenden wir hierbei einen speziellen Applikator, der eine sehr präzises Auftragen möglich macht.“
Zusammenfassend sind viele Therapien wirksam, aber auch die entsprechende Aufklärungsarbeit ist weiterhin nötig, um die bestmögliche Prävention zu gewährleisten. Zwar ist Fußpilz keine meldepflichtige Krankheit, für Sportler, Diabetiker und andere gilt im Fall einer Infektion dennoch der sofortige Beginn der Behandlung. Laut Prof. Tietz gibt der Patient bereits vier Tage nach dem Beginn der Therapie keine Bakterien mehr ab. „Sprühen Sie ihre Schuhe einfach gründlich aus, wilde Reinigungsarbeiten in der Wohnung sind nicht nötig“. Bei gründlicher Behandlung ist die Therapie nach zwei bis drei Wochen abgeschlossen.

Sarah Rauch

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