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International

Vlatko Andonovski: Der etwas andere Weg

Der US-Nationaltrainer Vlatko Andonovski lebt das, was man gemeinhin den „amerikanischen Traum“ nennt. Olympia ist sein vorläufiger Karriere-Höhepunkt.

Auf den ersten Blick ist es eine ungewöhnliche Liaison – es drängt sich die Frage auf: Wie wird ein Mazedonier Trainer der US-amerikanischen Frauenfußball-Nationalmannschaft? Ein Mann, der vor 21 Jahren in die Vereinigten Staaten kam, um ein Spiel zu spielen, von dem er noch nie zuvor gehört hatte (Indoor Soccer), für eine Mannschaft, die bald darauf zusammenbrach (Wichita Wings).

US-Frauenfußballtrainer Vlatko Andonovski.

Nun, Vlatko Andonovski ist zwar im ehemals jugoslawischen Skopje geboren und hat hier auch professionell Fußball gespielt, sein weiterer Weg führte ihn aber schnell in die USA, dessen Staatsbürger er seit 2015 ist. Zur Jahrtausendwende wagte der heute 44-Jährige einen ungewöhnlichen Schritt – sowohl auf als auch neben dem Platz. Fortan sollten die USA sein Lebensmittelpunkt sein und der „Indoor Soccer“ seine Sportart werden.

Bei der seltsam anmutenden Hallenfußballvariante wird auf einem Kunstrasen-Spielfeld mit „runden Ecken“ und umlaufenden Banden gespielt – ähnlich einer Eishockeyfläche. Kurzum: Andonovski spielte einige Jahre
in der höchsten Liga, bekleidete danach mehrere Trainerposten in Missouri und etablierte sich als einer der besten und erfolgreichsten Indoor Soccer-
Juniorinnentrainer des Landes.

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Das weckte Begehrlichkeiten, so wurde er schließlich erster Trainer der NWSL-Franchise FC Kansas City und Andonovski bewies: Er kann auch Frauenfußball! Nun ist Vlatko Andonovski, der als in sich gekehrt und bodenständig gilt, auf den Gipfel seiner Trainerkarriere angekommen und darf das beste Frauenfußballteam der Welt zu seinem fünften Olympiasieg führen.

Sein Kader birgt wenige Überraschungen – das US-Team kommt gewohnt erfahren daher. Im US-typischen 4-3-3 sind Carli Lloyd oder Alex Morgan fürs Toreschießen verantwortlich und Becky Sauerbrunn und Co. sorgen für defensive Stabilität. Im Mittelfeld könnten die Mewis-Schwestern erstmals bei einem großen Turnier gemeinsam auf dem Platz stehen.

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