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Weltweit

So will Monika Staab den Frauenfußball in Saudi-Arabien etablieren

Als Fußballtrainerin hat Monika Staab einiges von dieser Welt gesehen. In rund 80 Ländern war sie schon im Einsatz, nun ist sie in Saudi Arabien aktiv.

Doch die Aufgabe, die die frühere Spielerin im Sommer übernahm, ist selbst für sie etwas Besonderes: Denn Monika Staab übernimmt als Coach die allererste Frauenfußball-Nationalelf Saudi-Arabiens. Des Landes also, in dem Frauen bis vor kurzem nicht einmal ins Stadion durften, weil das nach Ansicht der Herrscher gegen die Regeln des Islam verstieß.

Auf Staab, einst unter anderem Trainerin beim 1. FFC Frankfurt, wartet echte Pionierarbeit. Die Geschichte des saudischen Frauenfußballs ist denkbar jung. Bis vor einigen Jahren war es Frauen gänzlich verboten, in der Öffentlichkeit zu kicken. Eine Meisterschaft spielen die saudischen Fußballerinnen erst seit November aus. Und die Nationalelf muss die deutsche Trainerin von Null aufbauen. “Saudi-Arabien fängt beim ersten Stockwerk an”, sagt Staab. “Das ist ein Meilenstein, gerade für die arabische Welt.”

Monika Staab will den Frauenfußball in Saudi-Arabien etablieren.

Möglich wird die erste Frauen-Nationalelf in dem Königreich durch eine gesellschaftliche Öffnung, die Kronprinz Mohammed bin Salman vorantreibt. Traditionell sind Frauen in dem streng konservativen islamischen Land gegenüber Männern stark benachteiligt. Noch immer bleiben ihnen viele Rechte vorenthalten. Doch mit einer Reihe von Reformen hat der Thronfolger ihren Status gestärkt. Seit 2018 dürfen Frauen etwa Autofahren. Auslandsreisen sind ihnen mittlerweile ohne Zustimmung eines männlichen Vormunds gestattet. Auch die Kleidervorschriften, darunter das Kopftuch, lockern sich.

“Ich war in sehr vielen arabischen Ländern, vor allem in den Golfstaaten. Meine Pionierarbeit im Ausland hat in Bahrain angefangen, außerdem war ich auch anderthalb Jahre in Katar beschäftigt, um dort eine Nationalmannschaft aufzubauen. Dass Saudi-Arabien das einzige Land auf der Welt war, wo Frauenfußball nicht offiziell gespielt werden durfte, war mir ein Dorn im Auge”, erklärt Staab im Interview mit der Sportschau.

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