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US-Fußball-Verbandschef Cordeiro zurückgetreten

In einem Schriftsatz zu einer Verhandlung mit den Frauen um bessere Bezahlung standen diskriminierende Formulierungen. Superstar Megan Rapinoe sprach von Sexismus.

Der amerikanische Fußball-Verbandschef Carlos Cordeiro ist nach umstrittenen Erklärungen in Gleichstellungsfragen zu Frauen zurückgetreten. Dies teilte der Verband am Donnerstag auf Twitter mit. „Mir ist klar geworden, dass das Beste derzeit eine neue Richtung ist“, erklärte Cordeiro, der 2018 zum Verbandsboss gewählt wurde.

Anlass des Rücktritts war ein Dokument in der juristischen Auseinandersetzung mit dem Frauen-Nationalteam, welches seit Jahren um gleichberechtigte Entlohnung kämpft. Unter anderem argumentierte die US-Verbandsseite, dass Spielerinnen körperlich weniger in der Lage seien und auch weniger Verantwortung tragen würden als männliche Spieler. Cordeiro bedauerte diese Aussagen in seinem Statement zum Rücktritt ausdrücklich. „Ich hatte nicht die Gelegenheit, den Schriftsatz in Gänze zu lesen bevor sie eingereicht worden war und ich übernehme die Verantwortung dafür, es nicht getan zu haben“, schrieb Cordeiro. Sonst hätte er die Sprache beanstanden müssen. Im Schlusssatz sagte er dann: „Ich hoffe, dass unsere bemerkenswerten  Fußballerinnen immer mit Würde, Respekt und der Bewunderung behandelt werden, die sie verdienen.“

Nach einer heftigen Gegenreaktion von Spielerinnen und Führungskräften fand am Donnerstag eine Telefonkonferenz des USSF-Verwaltungsrates statt, in der Cordeiro beschloss, zurückzutreten.

“Es war ein unglaubliches Privileg, Präsident des US-Fußballs zu sein”, sagte Cordeiro über Twitter. “Meine einzige Mission war es immer, das Beste für unsere Föderation zu tun. Nach Gesprächen mit dem Verwaltungsrat habe ich beschlossen, mit sofortiger Wirkung zurückzutreten.”

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